REISEBERICHT
Hi!
Ich bin Susanne, 28 Jahre alt und wohne in Bayreuth. Während meines Studiums in Köln habe ich Joana kennengelernt und wusste: Ich will unbedingt ein Volontariat bei buhay machen.
Die Ankunft in Manila
Schon als ich vom Flugzeug einen Blick auf Manila warf, spürte ich ein Kribbeln im Bauch. Ein beeindruckender Anblick, der mich gleichzeitig neugierig und aufgeregt machte.
Die Fahrt mit dem Taxi zum Sorrento gab mir die erste Gelegenheit, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten. Die heiße, feuchte Luft, die vielen Farben und Gerüche, das Verkehrschaos. Auf den Straßen von Manila sah ich sofort, wie nah Arm und Reich hier beieinander leben. Luxuriöse Hochhäuser standen direkt neben ärmlichen Hütten, und die Menschen schienen sich irgendwie in diesem Chaos zu arrangieren.
Bei meiner Ankunft wurde ich herzlich empfangen und beschenkt. Gleich am ersten Tag hatte ich die Gelegenheit, das Team bei einem Kids Event kennenzulernen. Die Kinder lachten, tanzten und sangen, und ich spürte eine unglaubliche Freude.
Meine Zeit bei buhay
Die folgenden vier Wochen waren eine intensive und bereichernde Zeit. Ich lernte die verschiedenen Projekte von Buhay kennen und konnte in viele davon eintauchen.
Besonders erinnere ich mich an die tägliche Arbeit mit Meann und Kathrin. Jeden Morgen kochten wir gemeinsam für die Schulkinder, deren Eltern sich kein Mittagessen leisten konnten. Das gemeinsame Schnippeln von Gemüse, das Plaudern und Lachen in der Küche, all das hat mir so viel Freude bereitet. In diesen Stunden erfuhr ich nicht nur viel über das Land und die Kultur der Philippinen, sondern wir tauschten uns auch über unseren Glauben aus.
Mein persönliches Highlight, bei den Kids Events mitzuwirken. Wir sangen, tanzten gemeinsam und ermutigten die Kinder mit kurzen biblischen Inputs. Die Sprachbarriere war zwar eine Herausforderung, vor allem mit den jüngeren Kindern, aber es war erstaunlich, wie gut wir uns mit Händen und Füßen verständigen konnten.
Ein Höhepunkt der Woche war die "Walk Mission". Einmal pro Woche packten wir Taschen voller Essen und Wasser und machten uns auf den Weg, um obdachlose Menschen und extrem arme Familien in der Umgebung zu besuchen. Es war eine bewegende Erfahrung, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu beten und das Essen zu teilen. Diese scheinbar kleinen Gesten hatten eine enorme Wirkung und ließen mich oft beschämt zurück.
In der Stille & Natur
Eine besondere Zeit war unser dreitägiger Ausflug nach Tanay, einem Ort in den Bergen außerhalb von Manila. Zusammen mit Joana und den anderen beiden Volontärinnen wohnte ich in einer idyllischen Unterkunft. Umgeben von Palmen und einer herrlichen Landschaft konnten wir die Natur genießen, uns fernab vom Trubel der Großstadt erholen und neu in Gottes Gegenwart auftanken.
Glücklicherweise fand im Zeitraum meines Aufenthalts auch noch ein Teamevent auf der Insel Mindoro statt. Es war eine unglaubliche Gelegenheit, die wunderschönen Palmenstrände der Philippinen zu erleben und die philippinischen Mitarbeitenden besser kennenzulernen. Auch hier trafen wir Familien, die von Buhay unterstützt werden, und ich konnte sehen, wie die Hilfe konkret ankommt.
In meiner Zeit bei Buhay habe ich erlebt, wie Gott jeden Tag Menschen durch sein Wort erreicht:
"Mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt und durchführen, wozu ich es gesandt habe."
– Jesaja 55,11
Für mich persönlich war die Zeit in Manila intensiv und prägend. Ich war so nah dran am Leid, an der Not und an der Ungerechtigkeit, dass es meine Perspektive verändert hat. Ich bin unglaublich dankbar für die Privilegien und den Reichtum, in dem ich aufgewachsen bin. Gleichzeitig habe ich aber auch eine tiefe Wertschätzung für das Leben und die Menschen hier in Manila entwickelt.
Auch meine Zeit mit Gott war in diesen Wochen sehr intensiv, da ich mir jeden Tag mehr Zeit als sonst für die Stille mit Jesus nehmen konnte. Die Spiritual Teachings (Andachten) von Joana boten mir neue Impulse und ich genoss die Möglichkeit, mich im Team über geistliche Themen auszutauschen.
Jetzt rückblickend kann ich sagen: Die Wochen bei Buhay haben mich zugleich herausgefordert, berührt und inspiriert. Ich bin mit einer neuen Perspektive und einer tiefen Dankbarkeit nach Deutschland zurückgekehrt. Danke, für die tolle Zeit!